Frank Kußmann, Sie waren Teil einer alteingesessenen Orthopädie-Schuhmacher-Familie, eine „Instanz“ in der Mainzer Altstadt. Warum ein neuer Anfang?
Das 1902 gegründete Geschäft hatte ich lange mit meinem Bruder zusammen geführt. Nun wollte ich neue Wege gehen. Mein Team und ich wollten künftig noch besser beraten und ich wollte raus aus der Stadt. Wir sind leicht erreichbar, von der Autobahnabfahrt Mainz-Hechtsheim sind es nur vier Minuten. Es gibt genügend Parkplätze vor der Tür – ein unschlagbarer Vorteil!
Wenn Sie vom Team sprechen – wer gehört alles dazu?
Das alte Team ist Teil des neuen Teams! Ich freue mich sehr, dass Dirk Meyer und Susanne Szeder auch am neuen Standort die Kunden mit Einlagen versorgen bzw. mit Kompressionsstrümpfen und Bandagen. Ich fertige weiterhin orthopädische Maßschuhe und diabetische Spezialschuhe mit Fußbettungen versorgen – mein Fachgebiet. Wir haben fast 25 Jahre lang zusammengearbeitet und uns immer super verstanden. Meine Ehefrau macht die Buchhaltung und Manuela Strack unterstützt uns in der Werkstatt. Wir alle freuten uns darauf! Besonders auf Dirk Meyers ansteckendes Lachen, das uns allen täglich gute Laune bringt.
Wer sind Ihre Kunden?
Dirk Meyer versorgt normale Fußgänger bis hin zum Profisportler, vom Kind bis zum 95-Jährigen, der wieder schmerzfreier laufen möchte. Meine Hauptkunden sind Diabetiker. Worauf sich die Kunden freuen können: Susanne Szeders freundlichen Empfang, wenn sie unser neues Ladengeschäft betreten.
Wie ist Ihr Konzept?
Für Kunden nehmen wir uns Zeit. Denn wir müssen uns den Fuß genau ansehen, den gesamten Körper. Wir machen individuelle Lösungen, stets in Verbindung mit einer hochwertigen Beratung. Dieser Zusatzservice kostet natürlich etwas mehr, aber es lohnt sich. Wir sehen uns immer den Menschen an, auch mithilfe moderner Messverfahren wie die Bewegungsanalyse am Laufband. Da werden Defizite des Fußes visualisiert. Dirk Meyer gibt seinen Kunden zudem Kräftigungs- bzw. Dehnübungen mit nach Hause – das lindert häufig einen Teil der Schmerzen. Einlagen gibt es bei uns in großer Bandbreite: ganz dünne für den Business-Schuh oder femininen Damenschuh bis hin zum Hightech-Produkt für den Spitzensportler. Wir werden Laufschuhe auch zum Verkauf anbieten sowie individuell angefertigte Zehensteg-Sandalen mit eigenem Fußbett, unsere „iQ Flops“.
Was kann die Laufbandanalyse?
Was man in Zeitlupe auf dem Laufband erkennen kann, ist beeindruckend. Bis zu drei Kameras visualisieren den Gang und damit die Fußdynamik. Zusammenhänge werden ersichtlich, mit denen kann man arbeiten – damit es dem Menschen besser geht. Das ist uns wichtig.
Was haben Fußschmerzen mit einem Bandscheibenvorfall zu tun?
Eine Menge. Wir denken von unten nach oben: Wenn das Fundament, der Fuß, nicht geradesteht, kann der Rest darüber es auch nicht. Eine Fehlstellung setzt sich in der Regel nach oben hin fort. Eine Einlage kann das korrigieren. Dafür sind wir unbestritten die Experten!
Seit wann sind Sie am neuen Standort?
Seit dem 16. November 2020. Wir sind wie eine große Familie und freuen uns auf viele bekannte und neue Gesichter. Wichtig ist, dass wir Termine insbesondere bei der Einlagenversorgung nur nach Absprache anbieten – für ausreichend Zeit für Beratung und den Menschen.
Interview: Sonja Möschter